Éducation aux médias

Zwischen Transhumanz und Transhumanismus

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde,

Wir durchleben wahrlich unglaublich spannende Zeiten. Je nach Perspektive, stehen wir vor dem Durchbruch der «starken künstlichen Intelligenz», die durch technologische Hilfe unsere kognitiven Fähigkeiten exponentiell erweitern wird (Transhumanismus,Verschmelzung des Menschen mit der Maschine, auch Singularität genannt). Oder aber wir sind nach wie vor ein globales Volk von Ackerbauern und Viehhaltern, das sich den klimatischen Veränderungen anpasst. Im vergangenen Jahr arbeitete jeder vierte der 3,5 Milliarden arbeitsaktiven Menschen im landwirtschaftlichen Sektor, dessen Urform die Transhumanz (ursprüngliche Hirtenpraxis als Uno Weltkulturerbe) ist. 3,14 Milliarden Menschen (40% der Weltbevölkerung) haben keinen Zugang zum Internet und über ein Milliarde lebt ohne Zugang zu Strom.

Wenn wir unsere verschwindend kurze Lebensperspektive weiter verlassen und unser Dasein in kosmischen Zeitspannen beobachten, so sind wir inmitten des sechsten Massenaussterbens, die unser Planet schon erlebt hat. Die Zeichen vermehren sich, dass diese sechste Massenextinktion an Tempo und Intensität zunimmt mit tausenden von Tierarten, die als Kollateralschadens der Menschheit ausgerottet werden.

Angeheizt durch eine noch nie erlebte, globale Angstkampagne der Massenmedien, sehen wir uns? die selbsternannte Krönung der Schöpfung ? plötzlich selbst in der Opferrolle. Nein, nicht der symbolträchtige Drachen oder der gefährliche Tiger bedrohen uns, sondern ein Lebewesen so klein, dass niemand es ohne technologische Hilfe sehen kann. Der mehrköpfige Drachen hat sich in ein permanent mutierendes Virus verwandelt und hat mit Hilfe der Medien ein globales Lauffeuer der Angst entfacht.

Während die Bedrohung real existiert, ist die Angst immer nur eine Option. Wenn wir diese Angst-Option wählen, wirken wir wie Stroh als Beschleuniger des Lauffeuers. Wenn wir uns jedoch mit kritischem Denken schützen, mit Mut, Selbstvertrauen und gesunder Ernährung unser Immunsystem stärken, dann schmilzt die hochgehypte Bedrohung zu einer normalen Hürde, wie sie zig vorgängige Grippewellen schon waren.

So wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Resilienz et Demut zum Neuen Jahr. Resilienz unter anderem gegen den ungeheuren Lärm an [Miss]Informationen, Hetzerei und Angstmacherei, die uns allesamt von einer evidenzbasierter Wissenschaft entfernen. Demut zur Erkenntnis, dass wir alle ein mikroskopisch kleiner Teil von etwas viel Grösserem sind, das in kosmischer Perfektion ist. Während die neuste Enzyklopädie der Krankheiten ungefähr vierzigtausend Krankheiten definiert, kennen die Urvölker im Amazonas nur eine einzige Krankheit, sowie eine einzige Heilmethode. Die Krankheit besteht darin, sich von der Natur zu entfremden. Die Heilmethode ist, sich zur Natur zurückzufinden.

Ich wünsche Ihnen ein gutes Neues Jahr und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Bleiben Sie gesund.

Zwischen Transhumanz und Transhumanismus Lire la suite »

Wie kriege ich meinen Sohn vom Bildschirm weg?

Handyentzug, Internetzugang abschalten: Wie sollen Eltern damit umgehen, wenn das Kind gamesüchtig ist?

Liebes Mamablog-Team, heute morgen bin ich schon wieder mit der Gamekonsole meines Zwölfjährigen in der Tasche ins Büro gegangen. Das kommt in letzter Zeit öfter vor. Ich bin alleinerziehend, und mein Sohn ist jeweils an zwei Tagen die Woche während drei Stunden alleine zu Hause. In dieser Zeit hat er letztlich nur eines im Sinn: Gamen. Allem voran das Ballergame«Fortnite». Wenn ich mit anderen Müttern darüberreden, zucken die meisten nur die Achseln mit Bemerkungen wie «Jungs sind eben so, dass wird sich schon wieder legen». Ich will mich aber weder damit anfreunden, dass mein Sohn so viel Zeit mit Gamen verbringt, noch mit den Inhalten dieser Spiele. Wie kann ich ihm verständlich machen, dass das auch nur zu seinem Guten ist? Pia aus Zürich

Liebe Pia, danke für Ihre Frage. Hier einige Gedanken und Erfahrungen rund ums Gamen, insbesondere auch zum nach wie vor sehr populären «Fortnite»-Spiel. Es sind schon sehr bizarre Zeiten, die wir gerade durchleben. Maskiert und mundtot hocken wir im Morgentram, die Ohren mit zigarettenstummel-ähnlichen Plastikteilen verstopft, regungslos auf ein leuchtendes, elektronisches Rechteck starrend. Draussen fährt das Leben an uns vorbei, wir horchen dem Youtube-Autoplay-Modus und schauen das nächste Video.

Raus aus der trüben Realität

In solchen Zeiten bieten sich Videogames als Alternative an. Nix wie weg von diesem komischen Corona-Leben, rein in die bunte, spannende und immer belohnende Welt der Games. Zu erwarten, dass unsere Kinder dieser jederzeit und überall bereitstehenden Einladung widerstehen und freiwillig in unsere trübe Realität zurückkommen, ist doch schon sehr viel verlangt. Liegt es nicht vielleicht an uns, zusammen mit unseren Kindern in deren Welt zu gehen? Sollten wir nicht zumindest versuchen zu verstehen, wie die Welt unserer Kinder aussieht (mehr dazu hier)?

Nein, ich war nie ein richtiger Gamer und hatte immer eine gesunde Abscheu vor «Ballergames». Bis heute habe ich es nie geschafft, stundenlang in die Computerspielewelt abzutauchen. Ich bin vielmehr fasziniert von der Faszination meiner Kinder und deshalb motiviert, diese Faszination besser zu verstehen. Games sind Orte, soziale Erlebnisse, fantastische Erlebniswelten und perfekt inszenierte Plattformen, die praktisch sämtliche menschlichen Bedürfnisse im Sekundentakt befriedigen.

Verhaltensforscher, Psychologinnen, Persuasive-Design-Entwickler und Marketingprofis sorgen dafür, dass Games wie auch «soziale Plattformen» so schnell wie möglich so süchtig wie möglich machen. Und wir Eltern sind dazu verdammt, einerseits die Kinder spielen zu lassen, andererseits sie vor den clever designten Suchtfallen zu schützen (mehr dazu hier).

Ich schlage vor, diese zugegebenermassen schwierige Herausforderung zweizuteilen und als gegenseitig bereichernder Dialog zu gestalten.

Was machst du da genau?

Von vielen Games habe ich keine Ahnung. Und das ist gut so. Denn es motiviert mich, Kindern und Jugendlichen viele Fragen zu stellen. Was ist deine Mission im Spiel? Wie lange dauert ein Spiel? Wie gewinnst du Punkte? Was gibt es für Belohnungen, und was musst du dafür machen? Wirst du auch bestraft für gewisse Taten? Spielst du alleine oder in einem Team? Was für Waffen brauchst du und warum? Musst du für diese etwas bezahlen? Was fasziniert dich am meisten beim Spiel? Wie fühlst du dich vor/während/nach dem Spiel?

Bei all diesen Fragen geschieht etwas Magisches. Das Kind fühlt sich ernst genommen und freut sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit, die es erhält. Quasi als Dank unseres Interesses erklären und erzählen junge Gamer ihr Leben und Leiden in ihrer digitalen Parallelwelt. Und genau da wird es dann wirklich spannend.

Wo braucht es mich?

Jetzt sind wir dran, denn die letzten paar Fragen sind ja nicht mehr sogenannte «Anwenderkompetenzen», sondern es geht vielmehr darum, was das Spiel mit dem Kind macht. Jetzt hat das Kind seine Igelposition verlassen und ist bereit für eine Diskussion über die zerbrochenen Bleistifte und Lineale, die als Game-Agressionsabbau hinhalten mussten. Sobald wir Kinder und Jugendliche in ihrer Gamewelt ernst nehmen, anstatt sie mit unseren Vorurteilen zu bombardieren, entstehen wunderbar bereichernde Gespräche über Werte, Moral, Ethik bis hin zu Philosophie. Warum hast du Mühe, aufzuhören? Wieso willst du dir diese zehnfränkige «Skin» kaufen? Wie viel glaubst du, ist diese wirklich wert? Was ist das Coole am Game? Solche offene Fragen erlauben uns, den Anschluss zu finden und Einfluss zu nehmen.

Ja, tönt alles so gut wie theoretisch, hör ich Sie sagen. Selbstverständlich liegt die Erziehungsautorität nach wie vor bei uns. Handyentzug, Internetzugang abschalten, Ladekabel verstecken usw. geht für mich voll in Ordnung, um übermässigem Gamen oder Chatten ein Ende zu setzen ? solange zumindest ein konstruktiver und ehrlicher Dialog stattgefunden hat.

Dieser Artikel ist erstmals am 9. Oktober 2020 im Tages-Anzeiger erschienen

Wie kriege ich meinen Sohn vom Bildschirm weg? Lire la suite »

Kurvenporno und Angstzirkus

Die erste Kurve hatte sich gegen Ende März erwartungsgemäss abgeschwächt, genauso wie jede andere Kurve jeder anderen Grippesaison. Kurven sind gewiss nichts neues, sind wir doch von Geburt bis Tod in Zyklen eingebettet. Tag und Nacht, Sommer und Winter, Ebbe und Flut, und eben auch Grippesaison und Sommerzeit. Die Kurve der von den Massenmedien gefeierten COVID-19 Epidemie glich in ihrer Anatomie vielen vorgängigen Grippesaison mit fast deckungsgleichem Anstieg und Abfall. Soweit nichts neues. Das Medianalter der COVID-19 Toten in der Schweiz ist mittlerweile von 84 Jahre (Frühling 2020) auf 86 Jahre (Ende Oktober) gestiegen. Demgegenüber steht die Lebenserwartung in der Schweiz bei 81,9 Jahren für Männer und 85,6 Jahren für Frauen. Richtig! Der/die durchschnittliche COVID-19 Tote in der Schweiz lebt demzufolge überdurchschnittlich lange. Nichtsdestotrotz werden wir mit täglichen Infocharts, Echtzeitzähler und Kurvenporno zugedröhnt. Die wenigen Klardenker, die nicht aufs Rössli des medialen Angstkarussels aufgestiegen sind, werden als Covidioten und Verschwörungstheoretiker abgewatscht. Leider nennt mich mein Bruder jetzt auch Verschwörungstheoretiker, obwohl seine mathematischen und analytischen Fähigkeiten den meinigen um einiges überlegen sind.

Die unaufhörliche Angstpeitscherei der Massenmedien mit bewusst verzerrten Schlagzeilen, blutrot getönten Titelstories und dramatischen Bildern hat also gewirkt. Wir haben jetzt Angst und sind gefügig. Die Maske sehe ich vielmehr als Maulkorb als ein effektiver Schutz vor dem Virus, denn auch die neuesten Studien zeigen, dass das Maskentragen für alle praktisch keine Wirkung zeigt. Seid still und habt Angst.

Die Fallzahlen steigen (warum heissen sie den FALLzahlen :), war einer der Hauptsprüche der Troubadouren des Coronazirkus und medialen Anheizer der Angstkultur. Schliesslich muss man das maulkorbtragende Publikum unterhalten, bis die nächste Welle endlich kommt. Im Zirkus ist dieser Job dem Pausenclown vorbehalten, heute haben wir dafür unterbezahlte und dressierte Journalisten. Das allzu lange Perioden monothematischer und einseitiger Berichterstattung verheerende Wirkung haben können, lernt uns die Geschichte. Wie konnte es während der Kristallnacht geschehen, dass deutsche Kinder klatschend zusahen, wie jüdische Kinder in Synagogen bei lebendigem Leibe verbrannten? Ohne nationalsozialistische Propaganda und judenverächtlicher Politik ein Ding der Unmöglichkeit. Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf, sagt ein altes Sprichwort.

Pflegen wir unsere weltweit einmalige Diskussionskultur! Ein konstruktiver und respektvoller Dialog lässt mehrheitsfähige Entschlüsse entstehen ? und diese fliessen als progressive Anstösse direkt in unsere Demokratie. Mehr denn je, brauchen wir kritische Stimmen und konstruktiv geführte Diskussionen. Emotional geladene Dialogverhinderer heizen die Polarisierung an. Falls sie diesen Beitrag als emotionsgeladen einschätzen, bitte ich sie um Entschuldigung – und lade Sie ein, einen konstruktiven Kommentar zu schreiben oder den diversen Links zu folgen. Danke fürs Lesen und bleiben sie gesund.

Kurvenporno und Angstzirkus Lire la suite »

Digital Detox Woche für Jugendliche

Handy ausschalten.

Kopf lüften. Zusammen kochen. Hexenturm besichtigen. Morgen-Yoga. Musik komponieren. Lachen. Lagerfeuer. Sternenhimmel. Wandern. Lesen. Geschichten erzählen. Hängen. Denken. Träumen. Im Heu übernachten. Entdecken. Zuhören. Atmen. Ziegen melken. Nichts machen. Zeichnen. Geniessen. Diskutieren. Zusammen lernen. Degustieren. Hinterfragen. Tanzen. Leben. Baden. Bewusst. Sein. 

WER? : Für junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahre, die Lust haben, eine Woche in einer traumhaften Umgebung und ganz ohne Handy zu geniessen.

WIE? : Individuelle An- und Abreise, idealerweise per öV bis nach Soglio, Villagio (evenutelle Mitfahrgelegenheiten können wir untereinander organisieren)

WANN? : Samstag 4. Juli bis Samstag 11 Juli 2020 (6 Übernachtungen).

WIEVIEL? : Fr. 660.? alles inklusive (Übernachtung in Wohnung, Verpflegung, Museum, Führungen, Coaching).

UND JETZT? : Sofort reservieren, falls Du Lust hast. Bitte fülle das untenstehende Formular aus, ruf mich an (079 880 89 28) oder schick mir eine E-Mail.

Minimum 5, maximum 6 Personen. Ganzer Betrag muss vor Abreise bezahlt sein. Versicherung ist Verantwortung der TeilnehmerInnen. Mehr Details per Telefon. Durchführung bei jeder Witterung. Keine Rückerstattung.

[contact-form-7 id=“71″ title=“Kontakt“]

Digital Detox Woche für Jugendliche Lire la suite »

Nach der Coronakrise die Bildschirmkrise?

Die Suchtforschung hat sich lange ausschliesslich den Konsumdrogen wie Tabak und Alkohol gewidmet. Erst seit einigen Jahren werden auch Verhaltenssüchte wie Essen, Sexualität oder Spielsucht als solche definiert und erforscht. Und seit 2013 wird die Internet Gaming Disorder auch von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) gelistet.

Eine frisch publizierte Studie vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher  Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat mittels einer Online Befragung von zwölf- bis 20 jährigen Jugendlichen der Region Zürich erforscht, wie sich der Konsum von Drogen und Bildschirmen durch den Lockdown verändert hat.

Erfreulicherweise hatte der Lockdown eine durchwegs positive, d.h. rückgängige Wirkung auf den Konsum von Alkohol, Tabak und anderen Konsumdrogen (siehe Grafik). Gemäss der Studie wurde ein 14%iger Rückgang von Alkoholkonsum verzeichnet, ein 19%iger Rückgang vom Rauchen und sogar ein über 30%iger Konsumreduktion von anderen Drogen. Die Vermutung liegt nahe, dass die durch den Lockdown drastisch reduzierten Konsumgelegenheiten für diese Veränderungen verantwortlich sind. Die nahe Zukunft wird zeigen, ob von einer nachhaltigen Veränderung ausgegangen werden kann.  

Wenig überraschend hatte die häusliche Isolation einen erheblichen Einfluss auf die Bildschirmzeit, da die Bildschirme buchstäblich zum Fenster der Welt wurden. So verzeichneten alle von der Studie erfassten Bildschirm-Nutzungen teils signifikante Zunahmen (siehe Grafik). Die tägliche Fernsehzeit stieg bei den befragten Jugendlichen um 67% von täglich 42 Minuten auf 70 Minuten. Auch beim Gamen, Chatten und Surfen wurden 40-58%ige Zunahmen registriert.

Da online Games wie auch «soziale» Plattformen von Grund auf so konzipiert sind, um uns abhängig und süchtig zu machen, ist leider zu befürchten, dass es um ein Vielfaches schwerer fallen wird, dieser Ansprung von Bildschirmzeit rückgängig zu machen.

Ein grundlegendes Verständnis über «soziale» Plattformen und Games wird für Eltern wie auch Lehrpersonen deshalb immer wichtiger. Dabei geht es weniger darum, die Spiele spielen oder die Plattformen flink benutzen zu können, sondern viel mehr um das Verständnis, was unter der Benutzeroberfläche abläuft. Belohnungssysteme, visuelle, auditive und psychologische Tricks dieser digitalen Medien erkennen zu können wird deshalb immer wichtiger und eigentlicher Kern einer effektiven und nachhaltigen Mediensuchtprävention.

Die komplette Studie "Wie erlebten Jugendliche den Corona-Lockdown? Ergebnisse einer Befragung im Kanton Zürich" vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der ZHAW kann hier runtergeladen werden.

Nach der Coronakrise die Bildschirmkrise? Lire la suite »

Gamer Lexikon

Gamer-Lexikon für Lehrpersonen

Mit der ständig steigenden Zeit, die Schülerinnen und Schüler mit Gamen verbringen, steigt auch die sprachliche Kluft zwischen Lehrpersonen und Jugendlichen.

Was meinen die Jugendlichen, wenn sie von jailbreaken reden, wenn sie grinden wollen oder sich als Noobs bezeichnen?

Mit diesem kleinen Gamer-Lexikon finden Sie als Lehrperson oder Eltern wieder Anschluss und können nicht nur mitreden, sondern kreative und konstruktive Fragen über die Games stellen. Viel Spass!

Gamer-Lexikon für Lehrpersonen Lire la suite »

Digitale Kommunikations-Beratung

Die radikale Umstellung auf Schulunterricht via digitale Plattformen ist eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten.

Damit Bildschirme nicht zu Trennscheiben werden, biete ich ab sofort digitale Kommunikations-Beratung für Schüler/Innen, Lehrpersonen wie auch Eltern an:

Schüler/Innen:

  • Unterstützung bei der Arbeitsplanung und Zeiteinteilung (Hausaufgaben, Spass, Spiel, Recherchen, Bildschirmzeit, Familie etc.)
  • Unterstützung beim Medienkonsum und der Meinungsbildung rund um die COVID-19 Krise

Lehrpersonen:

  • Kommunikations-Coaching für den digitalen Unterricht (was ist jetzt anders und wie kann ich davon profitieren?)
  • Anwendungs-Kompetenz Coaching für Video-Konferenzen, kollaborative Arbeiten via digitale Plattformen, Erstellen von Video-clips usw.

Parents:

  • Unterstützung bei der Medienerziehung (Bildschirm Regeln aushandeln, erstellen, einhalten usw.)
  • Unterstützung zur Schlichtung von Konfliktsituationen im Zusammenhang mit Medienkonsum
  • Wieviel (gamen, Social Media) ist zuviel? Um was geht es in diesem Game und was sind die Suchtgefahren? Diskussion mit oder ohne Kind

Und so geht?s:

  • Beratungen zwischen 7h und 19h per Telefon oder Zoom Videokonferenz
  • Beratungen an Wochenenden oder ausserhalb der angegebenen Zeiten auf Anfrage
  • Kosten : Fr. 40.?pro 20 Minuten, zahlbar via Twint oder Rechnung.

Die digitale Kommunikations-Beratung ist eine konkrete Hilfestellung für die Herausforderungen von Home-office und Home-schooling. Die Beratung ist weder eine Krisenintervention noch eine Therapie, sondern eine praxisbezogene und pragmatische Hilfestellung, sowohl für Anwendungskompetenzen als auch zwischenmenschliche Kommunikation.

Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.

Beat Richert, Medienkompetenz und Datenernährungs-Berater

beat (at) richert (dot) com / 079 880 89 28

Digitale Kommunikations-Beratung Lire la suite »

Denkst Du noch oder wirst schon gelenkt?

Seit mehreren Tagen mache ich eine Corona-Diät, d.h. bestmögliches Ignorieren vom Mainstream Medien Hype zum Thema. Da dies als digitaler Stadtbewohner unmöglich ist, bin ich zwangsläufig diesem infernalen Angstlärm aussetzt. Das Hauptargument der Angst war bisher immer der exponentielle Verlauf der COVID-19 Ansteckungen. Tatsache ist, dass wir Menschen jämmerlich Mühe haben, exponentiell zu denken. Ganz einfach deshalb, weil es die letzten dreihunderttausend Jahre viel nützlicher war, linear zu denken. Das Doppelte an Beeren pflücken machte keinen Sinn, weil es doppelt so lange dauerte und es den Kühlschrank eh noch nicht gab. Und so ist unser Gehirn auf lineares Denken vorprogrammiert.

Hier eine kleine Denksportaufgabe zur Prüfung deines exponentiellen Vorstellungsvermögen: Nimm ein A4 Kopierpapierblatt und falte es in der Mitte, danach wieder in der Mitte usw.. Wie dick wird das Papier sein, nachdem es fünfzig Mal gefaltet wurde? 100 Meter? 1 Kilometer dick? Oder sogar fünfzig Kilometer dick? Die richtige Antwort lautet 100 Millionen Kilometer, was ungefähr der Distanz zwischen Erde und Sonne entspricht. Dass wir Wissenslücken automatisch mit Angst füllen wissen wir schon aus unserer eigenen Schul[prüfungs]zeit. Verbinden wir nun unser faktisch nicht vorhandenes Verständnis des exponentiellen Wachstums mit einem noch nie dagewesenen Medienlärm und wochenlangem Hausarrest für alle, dann ergibt sich daraus die perfekte Angstbombe.

Hier eine Grafik des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die die Grippen-Saisons zwischen 2013 und 2017 visualisieren.

Klar ersichtlich ist das exponentielle Wachstum am Anfang der Grippewelle. Auf dieses Wachstum folgt dann eine genauso exponentielle Abnahme als fast symmetrische Spiegelung. Dies geschieht Jahr für Jahr, ohne Medien-Hype, social distancing, geschweige denn Lockdown unserer Volkswirtschaft.

Die aktuellen Zahlen (Quelle: BAG) der gemeldeten COVID-19 Fälle in der Schweiz sehen so aus (Stand 26. März 2020) und ähneln einer zu erwartenden Kurve.

Ergänzt man die aktuellen Zahlen mit der ursprünglich vorhergesagten, exponentiellen Verbreitung des Virus, verfällt die reelle Entwicklung zu einer flachen Linie:

Die wichtigen und richtigen Fragen, die sich aus dieser Situation ergeben: Warum gehen tausende von hochgeschulten Gesundheitsfachpersonen von einer anhaltenden, exponentiellen Wachstum des COVID-19 Virus aus? Waren sie alle von der kollektiven Angst befallen oder wissen sie etwas, das die Öffentlichkeit noch nicht weiss? Warum leisten wir uns einen landesweiten Lockdown, wenn die allermeisten Opfer des Corona Virus über achtzig Jahre alt sind und praktisch ausnahmslos bereits krank waren? Und die wichtigste Frage überhaupt: wie werden demokratische Grundwerte diese Ausnahmesituation überleben in Zeiten wo ein Land nach den anderen Kriegsrechten reaktiviert. Gegen einen lang bekannten Virus, der sich dazu noch weigert, exponentiell zu wachsen.

Denkst Du noch oder wirst schon gelenkt? Lire la suite »

Top 30 Alternativen zu digitalen Medien

Einfache Spiele ohne Bildschirme

Damit die ohnehin schon überstrapazierte Bildschirmzeit nicht noch weiter ansteigt, hier ein Hacklist von 30 einfachen Ideen, die Spass machen und ganz ohne Bildschirm auskommen. Viel Spass. 

  1. KISSENSCHLACHT. Nicht besserer als eine erfrischende Kissenschlacht um aufgestaute Spannungen in erfrischendes Gelächter zu transformieren.
  2. HELDEN: Alle werden zu Helden und haben eine Zaubermacht. Lasst der Fantasie freien Lauf!
  3. COMIC SCHREIBEN: Erfindet eure Geschichte, zeichnet Bilder dazu und präsentiert sie.
  4. PICKNICK IN DER STUBE: Decke auf den Boden und los geht?s mit einem liebevoll zubereiteten Picknick.
  5. SCHATTENKINO: Figuren aus altem Karton schneiden und an einen Küchenlöffel kleben. Lampe an für grosses Kino!
  6. WENN DU ? WÄRST: Wenn du ein Tier/Auto/Kleidungsstück/Planet/Nahrungsmittel? wärst, was wärst du und warum?
  7. TAGEBUCH SCHREIBEN: Jeden (Quarantänen)Tag festhalten und aufschreiben, was toll, was neu und was nicht so cool war.
  8. WAS MIR GEFÄLLT AN DIR: Jedes Familienmitglied schreibt auf ein Papier und liest laut vor, was ihnen an den anderen gefällt.
  9. SCHERENSCHNITT: Wer macht den schönsten und wer erfindet die beste Technik dazu?
  10. BEIM ZNACHT ROLLEN TAUSCHEN: Tochter ist plötzlich Vater und Mutter der kleine Bruder. Gelächter garantiert!
  11. ORIGAMI: Papier falten und frei gestalten.
  12. LINSE PFLANZEN: Linse in Watte, anfeuchten und in Joghurt Becher pflanzen. Geht auch mit Apfel- Zitronen- oder Organgen-Samen.
  13. GEMEINSAME GESCHICHTE ERFINDEN: Jemand beginnt die Geschichte, andere Familienmitglieder setzen die Geschichte fort.
  14. RADIO ERFINDEN: Erfindet die News, singt eure Lieblingsmusik und stellt den Hörer Fragen zum Weltgeschehen.
  15. KARTE SCHREIBEN: Wähle eine Person aus und schreib ihr eine liebe Karte.
  16. YOGA: Tisch zur Seite und schon wird das Esszimmer zum Yogastudio.
  17. ESSEN ZUBEREITEN: Gebt alles, ihr seid verantwortlich, vom Gedeck bis zum Dessert? und abwaschen.
  18. GEDICHT SCHREIBEN: Lasst der Fantasie freien Lauf, vielleicht sogar mit reimen.
  19. VERSTECKIS: Drei, zwei, eins, ich komme. Das ganze Haus gilt.
  20. SCHATZSUCHE: Verstecke einen Gegenstand und zeichne ein Schatzkarte mit Hinweisen.
  21. SEILTANZEN: Schnur auf den Boden legen und wie eine Seiltänzerin drauf balancieren. Tönt einfacher als es ist.
  22. GRIMASSEN: Wer macht die lustigste? Wer die grimmigste? Wer die schwierigste?
  23. LIEDER ERRATEN: Nur Summen erlaubt, keine Worte.
  24. KATAPULT BAUEN: Mit Küchenlöffel, Gummiband und Papiermunition. Wer schiesst am weitesten?
  25. VERKLEIDUNGS-MODESCHAU: Schränke auf, alles darf kombiniert werden und die Stube wird zum Laufsteg.
  26. FALZZEICHNUNG: A4 Blatt dreimal falten und zusammen Personen zeichnen. Kopf, Oberkörper, Unterkörper und Füsse werden immer von jemand anderem gezeichnet.
  27. PAPIERFLUGZEUGE: Welches fliegt am längsten? Welches ist das schönste?
  28. STAMMBAUM ERSTELLEN: Blatt und Bleistift nehmen und den Stammbaum deiner Familie so komplett wie möglich zeichnen.
  29. HÜTTE BAUEN: Nehmt Tücher, Besen und Schnur und baut eure Hütte, wo ihr euch geschützt Geschichten erzählen könnt.
  30. ICH PACKE IN MEIN KÖFFERCHEN: Der Reihe nach erwähnt jeder Mitspielende einen Gegenstand, wer nicht alle Gegenstände in der richtigen Reihenfolge wiederholen kann fliegt raus.

Einfache Spiele ohne Bildschirme Lire la suite »

Medien im Coronafieber

Eigentlich wollte ich mich draussen halten, kann mich nach dem niveaulosen Absacken unserer Politik-Kultur aber nicht zurückhalten, diese Zeilen zu schreiben.

Der Reihe nach:

  • Herr Roger Köppel, international anerkannter Journalist und Publizist sowie SVP Nationalrat argumentiert faktisch korrekt via sein persönliches Twitter Account: «Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga behauptet irreführend, wie alle seien gleichermassen vom Virus ?betroffen?. Tatsache ist: Bedroht ist die sehr kleine, aber wichtige Minderheit alter und kranker Menschen. Die müssen wir abschirmen, nicht alle einsperren… ». Laut Statistik des Italienischen Gesundheitsministeriums sind die Corona Opfer im Durchschnitt 81 Jahre alt und grösstenteils bereits durch andere Krankheiten angeschlagen.
  • Einige Parteikollegen, allen voran Herr Michael Frauchiger, gelernter Sanitärmonteur und SVP-Politiker, sehen in Herrn Köppels faktischer Argumentation ein gravierender Mangel an Solidarität und twittert unverblühmt : «@KoeppelRoger mach eus allne en gfalle und heb eifacht de latz! Wen Begriffsch es, dass JEDI PARTEI (inkl. eusere, d’@svpch) IM LAND HINDEREM BUNDESRAT STAHT? Hesch es Brätt vor de fresse oder isch es würkli nur Ignoranz?!. En aständige SVPler weiss was #Solidarität isch, du nid!»
  • TA Medien, das Medienunternehmen mit der grössten Meinungsmacht der Schweiz, nützt die Situation und veröffentlicht auf der online Ausgabe des Tages-Anzeigers einen Artikel mit der clickbait Schlagzeile «En aständige SVPler weiss, was #Solidarität isch, du nid!». Die Narration des Artikels suggeriert, dass die Homosexualität und der frühe Tod des Vaters und Grossvaters von Herrn Frauchiger ihn bemutigt und quasi berechtigt, seiner launischen und respektlosen Meinung freien Lauf zu lassen.

Herr Frauchiger scheint die grundsätzliche Aufgabe eines guten Journalisten nicht verstanden zu haben: faktische Argumentation und Wahrheitssuche. Dieses Leitmotiv gilt übrigens auch für gute Politiker. Die Tatsache, dass sich Medien als vierte Staatsmacht einspannen lassen und die politische Diskussionskultur aktiv schwächen, scheint mir noch viel weniger zielführend. OK, da muss ich fairerweise noch hinzufügen, dass die SVP mit ihren Wahlkampagnen genau diese respektvolle Diskussionskultur seit Jahren in den Arsch tritt. Nutzen wir die Corona Chance, um sachlich und intelligent eine Lösung finden. Blinde Solidarität scheint mir dabei wenig zielführend.

Medien im Coronafieber Lire la suite »

Retour en haut