Media literacy

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Medienkompetenz Lektion für Sekundarschüler

Schau Dir das untenstehende Bild genau an und beantworte folgende Fragen:

Originalbild vom Tages-Anzeiger, erschienen am 26. März 2021
  1. Wer ist der Mann auf dem Bild und wo befindet er sich?
  2. Was bedeutet die gelbe Linie?
  3. Warum ist die gelbe Linie gestrichelt am rechten Ende?
  4. Warum fehlt jegliche Information zu den beiden Achsen x und y?
  5. Wie wurde das Hintergrundbild gewählt und geframt (zugeschnitten)?
  6. Wie wurde das Hintergrundbild farblich verändert?
  7. Wie wirkt das Gesamtbild auf Dich?
  8. Was wollte der oder die DesignerIn mit dem Bild bewirken?

Nachdem Du die Fragen beantwortet hast, schaue Dir diese zweite Bild bzw. die Grafik an. Die Daten der Grafik stammen vom Bundesamt für Gesundheit und wurden am selben Tag, dem 26. März 2021, zu dieser Grafik verarbeitet.

Corona Todesfälle in der Schweiz gemäss Bundesamt für Gesundheit BAG, 26. März 2021
  1. Was für generelle, formliche und inhaltliche Unterschiede stellst Du fest zwischen dem ersten und dem zweiten Bild?
  2. Welches der beiden Bilder ist faktisch mehr aussagekräftig?
  3. Welches der beiden Bilder macht mehr Angst?

Diskussion:

Bildet Gruppen von 5 Schülerinnen und Schüler und spielt einen Redaktionssaal mit vier Journalisten und einem Chef-Redaktor. Die ersten zwei Journalisten müssen dem Chef-Redaktor/der Chef-Redaktorin das erste Bild zur Publikation empfehlen und die beiden anderen machen sich fürs zweite Bild stark. Der/die Chef-RedaktorIn muss sich für ein Bild entscheiden und den Entscheid begründen.

Viel Spass.

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«Isch er nöd en Schnügel?»

Einige Eltern kennen beim «Sharenting» kaum Grenzen. Hier sind Gründe, warum sie das Posten von Kinderbildern besser lassen sollten.

Liebes Mamablog-Team, seit meine Schwester vor drei Jahren Mutter geworden ist, postet sie beinahe täglich Bilder ihrer Tochter auf Social Media: Ihre Tochter beim Mittagsschlaf, beim Essen, auf dem Laufrad, im Schnee ? selbst beim Zähneputzen wird sie gezeigt. Ich finde, sie geht damit einen Schritt zu weit (was ich ihr auch sage). Ihre Kleine hat ja überhaupt keine Chance, «Nein» zu sagen. Was, wenn ihr die Bilder später peinlich sind? Gibt es denn überhaupt keine gesetzliche Handhabung, die Kinder davor schützen, sie auf Social Media zu «inszenieren»?
Leserfrage von Laura, 37 aus Zürich.

Liebe Lara, besten Dank für Ihre gute Frage. Um die kurze Antwort gleich vorweg zu nehmen: Ja, es gibt ein Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern. Die UN-Kinderrechtskonvention feierte soeben ihr dreissigjähriges Bestehen und gilt auch für die Schweiz. Darin ist in Artikel 16 festgelegt, dass kein Kind «willkürlichen oder rechtswidrigen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung oder seinen Schriftverkehr oder rechtswidrigen Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden darf». Kinder sind übrigens Menschen von null bis 18 Jahren. Soweit mal zum rein Juristischen.

Natürlich ist die Lage um einiges komplexer.

Es gehört nun mal zum Elternsein, dass wir auf unsere Sprösslinge stolz sind. Und dies gilt noch viel mehr für First-Time-Parents. Ich war felsenfest überzeugt, dass unser Erstgeborener mit grösster Wahrscheinlichkeit das schönste Kind ist, zumindest westlich vom Kaukasus, das je geboren wurde. Ich führte sogar eine Excel-Tabelle mit den Messdaten des Kopfumfangs und der Grösse unseres Sprösslings, um mich zu vergewissern, dass das Wachstum unseres kleinen Wunders perfekt proportional verläuft. Zwei Jahre später, nach der Geburt unserer Tochter, haben wir sie beiläufig und anstandshalber zweimal auf der Gemüsewaage bei der Italienerin im Quartier gewogen. Soweit zu unserer unausweichlichen und wahrscheinlich angeborenen Blindheit für jegliche Objektivität, solange wir im Banne unseres Nachwuchses stehen.

Elternstolz will geliked sein

Demgegenüber steht die soziale Norm, die es einem schlichtweg verbietet, ganz ehrliche Antworten auf Babyfotos zu geben. Wer hat schon jemals ein «Nein, wirklich nicht!» als Antwort gegeben, als ihr ein Smartphone mit Babyfotos und der obligatorischen «Isch er nöd en Schnüggel»-Tonspur unter die Nase gehalten wurde? Elternstolz ist also so natürlich wie die gesuchte Anerkennung im Freundeskreis über unsere freudigen Sprösslinge.

Die Kombination von hochauflösenden Smartphonekameras, 24/7-Internetzugriff und «sozialen Plattformen» ist hier quasi die ultimative Waffe, die uns Eltern eine Hebelwirkung bietet in unserem vorprogrammierten Sammeleifer von «jöö-so-herzig»-Bestätigungen. Wir wollen alle geliked werden und Babyfotos gehören nun mal zu den effizientesten Strategien, um Aufmerksamkeit und Sympathien zu generieren. Da das ganze Business-Modell der «sozialen» Medien darauf beruht, unser menschliches Grundbedürfnis der sozialen Anerkennung auszunutzen und zu monetisieren, ist es für uns fast unmöglich, der Versuchung zu widerstehen.

Gefährlicher digitaler Footprint

Das neue Phänomen von teilfreudigen Eltern nennt sich «Sharenting». Die Problematik liegt darin, dass wir Eltern die Lebensnarration unserer Sprösslinge wortwörtlich aufgleisen und online zementieren, lange bevor sie sich ihre eigene Identität bilden. Getrieben von unserem eigenen Bedürfnis, geliked zu werden, erfinden, erzählen und verkaufen wir die Geschichte unserer Kinder, ohne sie zu fragen. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass unser Sorgerecht uns die Freiheit gibt, die Privatsphäre des Kindes frei zu gestalten, zumal es noch zu jung ist, sich zu wehren ? geschweige denn, die längerfristigen Konsequenzen zu verstehen.

So kann aus der herzig verzerrten Grimasse eines Kleinkindes plötzlich eine Mobbing-Vorlage in der Sekundarstufe werden.

Es kommt immer öfters vor, dass Teenager dem von uns Eltern vorgegebenen digitalen Fussabdruck nicht folgen wollen, können oder mögen. Dies führt unweigerlich zu schwierigen Fragen, gefolgt von peinlichen Erklärungsversuchen und Unstimmigkeiten. Jugendliche, die ihre eigenen Eltern wegen Missachtung ihrer Privatsphäre eingeklagt haben, gab es bisher nur aus mangelnder gesetzlicher Grundlage nicht. Es ist jedoch ein ungeschriebenes Gesetz, dass jeder digitale Inhalt irgendwann, irgendwo von irgendwem aus dem Kontext gezogen wird und anders interpretiert werden kann. So kann aus der herzig verzerrten Grimasse eines Kleinkindes (geschweige denn Fötelis mit Windeln in verschiedenen Abnutzungsstufen) plötzlich eine Mobbing-Vorlage in der Sekundarstufe werden. Einmal im Netz, immer im Netz.

Passwort geschützte Familienalben als Alternative

Eine generelle Datensparsamkeit ist sicher vorteilhaft ? sowohl für uns Eltern, als auch für unsere Kinder. Gemäss einer englischen Studie werden im Durchschnitt 1500 Fötelis von den eigenen Kids gepostet, bevor diese fünf Jahre alt sind.

Es ist empfehlenswert, dass wir unsere Kinder so früh wie möglich um ihre Einwilligung fragen, bevor wir drauflosposten. Und wie wäre es, wenn wir gänzlich aufs öffentliche Posten verzichteten, solange wir den Kindern die Konsequenzen nicht erklären können bzw. letztere sie noch nicht verstehen können? Online Familienalben sind genial, gehören aber generell Passwort geschützt. Unsere Zoom-Familien-Weihnachten zwischen Chile, Kanada und der Schweiz war übrigens ein Riesenerfolg. Drei Generationen scrollten zusammen durch das digitale Familienfotoarchiv, was uns die trübe
COVID-Abstandsrealität für einen Moment gänzlich vergessen liess.

Dieser Artikel wurde erstmals im Tages-Anzeiger vom 15. Januar 2021 publiziert.

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Foto: fran_kie/shuttersock.com

Das Schulbeispiel

Wer Manipulation und Volksverdummung systematisch erlernen wollte, könnte die Inszenierung der Coronakrise als Vorlage nehmen.

von Susanne Begerow

Erzeugen Sie Angst. Bauen Sie sozialen Druck auf, indem Sie die Menschen dazu bringen, sich gegenseitig zu bespitzeln und im Sinne der Regierungslinie zu maßregeln. Sorgen Sie ? bei Wahrung des Anscheins von Pressefreiheit ? dafür, dass die Menschen auf allen Kanälen nur Ihre Meinung serviert bekommen. Bewerfen Sie Abweichler systematisch mit Schmutz und setzen Sie Proteste gegen Ihre Politik in einen Kontext, der kritische Menschen davon abhält, sich ihnen anzuschließen. Es gibt ja offiziell keine Schule für angehende Diktatoren. Gäbe es eine, so fänden künftige Zöglinge die Ereignisse im Deutschland des Jahres 2020 als idealen Lernstoff vor. Hier wurde und wird einem Land besonders rasch und stringent ein System übergestülpt, von dem sich die Deutschen eigentlich nie wieder einwickeln lassen wollten. Eine Psychologin prangert in diesem Artikel den Missbrauch ihres Fachgebiets zu Manipulation der Massen an.

Die Gedanken sind frei. So dichtete und sang man im 19. Jahrhundert. Selbst im Mittelalter schrieb ein Freigeist: ?Das Band kann niemand finden, das meine Gedanken bindet? (Freidank, 1229).

Der Wunsch nach Selbstbestimmung im Denken ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst ? doch ebenso alt ist das konkurrierende Bedürfnis, andere Menschen zu etwas zu bewegen, das vorrangig den eigenen Interessen dient. Zwang ist an dieser Stelle eine Methode, die immer nur begrenzte Wirkung hat, bis der Freiheitsdrang beim Gegenüber wieder obsiegt. Die klügsten unter unseren Ahnen machten sich also auf die Suche, ob es nicht doch ein Band gäbe, das Gedanken zu binden und zu ihren Gunsten zu formen in der Lage sein könnte: Sie fanden eine Vielzahl von Fäden, aus denen Bänder, Seile und Netze gesponnen werden konnten ? die Meinungsmanipulation entwickelte sich und dies tut sie bis heute.

Vorbemerkung

Bevor wir einige dieser Bänder näher betrachten, um uns nicht damit einwickeln zu lassen, eine Begriffsbestimmung: Von Manipulation sprechen wir, wenn verdeckte Interessen mit undurchschaubaren Mitteln durchgesetzt werden, um damit Kontrolle über andere Menschen zu gewinnen, sie in eine gewünschte Richtung zu beeinflussen (Motive: Lenkung, Kontrolle, Macht). Im Folgenden möchte ich exemplarisch einige Techniken zur Kenntnis bringen, vielleicht kommt Ihnen davon verschiedenes bekannt vor.

Erzeugung von Angst

?Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst, um eine Rede zu halten? (Mark Twain).

Sie kennen es vielleicht von Prüfungen: Daheim unter entspannten Bedingungen funktionierte das Gehirn noch prächtig, alle Gedanken wohlsortiert und abrufbar, dann in der Prüfung unter Stress und Angst vor Versagen der Blackout (oder zumindest nur unvollständig abrufbares Wissen und Denken).

Unter Angst starren wir wie das Kaninchen auf die Schlange, bekommen einen Tunnelblick, das Gehirn ist basal auf Kampf oder Flucht, nicht auf komplexe Sachverhalte und Fragestellungen geschaltet.

Das war zum Überleben genau richtig. Wenn wir nun eine Gefahr suggeriert bekommen, beispielsweise eine Pandemie, dann löst dies noch immer diese alten Muster aus: Wir reduzieren und verengen unsere Funktionen des Denkens und Wahrnehmens selektiv auf das, was unmittelbar mit der Gefahr verbunden ist und sind gleichzeitig extrem empfänglich für das, was uns Sicherheit verspricht.

Wie stark dieses Mittel wirkt, wissen auch alle Eltern, die schon einmal mit Knecht Ruprecht oder anderen bösen Gesellen gedroht haben, sofern die Kinder noch daran glauben: Das Verhalten verändert sich meist sofort in die gewünschte Richtung, sofern der Spannungsbogen aufrecht erhalten werden kann. Was erleben wir momentan? Zunächst ein Blick auf die Tendenz in der Prägung der Wortwahl.

Warnung, Gefahr, Risiken, Killer-Virus, Tote, Krieg, Infizierte, überschrittene Grenzwerte, schwere Verläufe, Langzeit-Schäden ? diese Worte werden in Hochfrequenz an uns gerichtet von morgens bis abends. Zu jeder Stunde in jedem Medium wird Gefahr suggeriert, es gibt fast nur Steigerungen, neue Hiobsbotschaften, fast nie Entwarnungen. Die Botschaften werden maximal emotional aufgeladen, Zwischentöne, Abstufungen, Relativierungen bekommen wenig Raum. Dies wird noch in der suggestiven Wirksamkeit gesteigert durch die passend gestalteten Bilder.

Bilder aktivieren archaische Hirnstrukturen, die dem Angstzentrum noch näher sind als das Sprachverständnis. Die Bilder der Särge und Versorgungszelte triggern extrem unsere Furcht und auf sie wird in Diskussionen regelmäßig Bezug genommen, wenn ein kritisches Sachargument gebracht wird (andere Studien, andere Zahlen et cetera), meist genügt dann schon ein Hinweis wie ?Aber die Bilder aus xy…?, um von der rationalen Sachebene wieder in den Angst-Modus zurück zu führen.

Dies ist der Mechanismus, der konzeptuell auch Gräuelpropaganda zugrunde liegt: Extreme Ereignisse werden hervorgehoben (Cherry picking), aus dem Zusammenhang gerissen (Dekontextualisierung), einseitig dargestellt (Verzerrung). Aus der Kriegspropaganda ist das hinlänglich bekannt, auch der Aufbau eines Feindbildes fördert den inneren Zusammenhalt, womit unser Gehorsam, unsere Konformität gesteigert wird.

Zu Angst induzierenden Worten und Bildern kommen praktische Maßnahmen hinzu: Schließungen des Lockdowns, Polizeieinsätze, Bußgelder, Hausdurchsuchungen, Sirenen des bundesweiten Warntags, die Masken als ständige Erinnerung an die allgegenwärtige Lebensgefahr und so weiter. Gleichzeitig wird das Verhalten behindert, das dem Menschen seit Anbeginn seine Angst nimmt oder verringert ? die Nähe zu seinen Mitmenschen. Das Social Distancing ist psychologisch gesehen völlig gegen unsere menschliche Natur und hochgradig destruktiv. Dass der Mitmensch inzwischen als Bedrohung per se wahrgenommen und gemieden wird, wird ein gesellschaftliches Trauma hinterlassen und verfestigt die Angstspirale massiv.

Aus Angst entsteht oft Aggression, da jemand, der sich bedroht fühlt, den Angriff als Verteidigung deutet. Solche Angriffe können körperlich sein; aber auch verbale Aggressionen (?Covidiot?) erzeugen wieder neue Ängste, es entsteht ein sich wechselseitig verstärkender Prozess. Der zunehmend aggressive Ton in allen Bereichen fördert das bestehende Klima der Furcht und Spaltung, unser Denken, Urteilen und Wahrnehmen wird immer beschränkter. Was machen Sie derzeit zu Ihrer Entängstigung jenseits der Hygiene-Empfehlungen?

Aufbau von sozialem Druck

Haben Sie einmal versucht, ohne Maske einkaufen zu gehen? Sie könnten staunen, was Ihnen begegnet in den Mitmenschen: Argwohn, Feindseligkeit, Angst, Anfeindung bis zum blanken Hass. Durch die beschriebene Erzeugung von Angst um das eigene Leben und die Unversehrtheit funktioniert die soziale Kontrolle in erschreckendem Ausmaß. Die Polizei konnte die Anzeigen von Verstößen gegen Hygienemaßnahmen kaum noch bewältigen, die Denunziation im Gewand der Moral bordete über in einem online-Formular zur Meldung von Verstößen.

Im Arbeitskontext ist der Arbeitgeber zur Maßnahmen-Durchsetzung gezwungen mit existenzvernichtenden Strafen, der kollegiale Druck ist enorm, besonders wenn Verantwortung für Kinder, Kranke, Senioren und anderes mehr zusätzlich ins Spiel kommt. Der Druck von Kunden/Auftraggebern kann ebenfalls existenziell vernichtend werden. Die Anpassung durch den Druck, manchmal auch nur aus Rücksichtnahme und der Sorge um andere, ist immens und erreicht sogar die rebellischsten Randgruppen bis zu Punks und Anarchisten.

Was geschieht hier psychologisch? Es trifft wieder unsere archaischsten Strukturen:

Der Ausschluss aus der Gruppe war früher ein Todesurteil für den Betroffenen, den der Säbelzahntiger an der nächsten Ecke geholt hätte. Daher ist die Anpassung an die Gruppe zutiefst in uns als sozialen Wesen angelegt.

Dies wird momentan forciert durch die Berufung auf die Mehrheit und die ?neue Normalität? (Mitläufereffekt). Wir wollen bei den Guten sein, bei der breiten schützenden Masse, nicht im Abseits. In diese Manipulationstechnik gehört auch der Appell an Moral und Patriotismus.

Starke emotionalisierende Worte sind zurzeit extrem beliebt bei allen, die sich beliebt machen wollen: ?Jedes Leben zählt?, ?Wir müssen die Schwächsten schützen?, ?Verantwortung für die Sicherheit unseres Landes?, ?Verantwortungslosigkeit von Demonstranten? und vieles mehr (Würde, Freiheit, Selbstbestimmung sind derzeit weniger hoch im Kurs dagegen). Wie gehen Sie mit sozialem Druck um, wie halten Sie ihn aus?

Presse und Politik ? Methoden der Manipulation

Vorab eine Frage: Was vermuten Sie, macht es mit der Berichterstattung und Pressefreiheit, wenn 40 Millionen Euro Corona-Presseförderung von der Bundesregierung ausgeschüttet werden? Oder in Summe in den letzten Jahren annähernd 500.000.000? Doch lassen Sie uns auch hier auf die Techniken schauen jenseits dieser Leitmedien-?Rettung? (embedded journalism).

Zensur

?Zu schreiben, während das Zensurschwert an einem Haare über meinem Kopf hängt ? das ist zum Wahnsinnig werden?, schrieb Heinrich Heine bevor er die Konsequenz (Flucht nach Frankreich) zog. So ergeht es vielen Künstlern und Intellektuellen momentan. In sozialen Netzwerken, bei YouTube ? es wird momentan gelöscht wie nie zuvor. Bei YouTube können Sie es an der Zahl der ReUplouds erahnen. Es gehen große Mengen wertvoller sachlicher oft wissenschaftlicher Beiträge verloren, mitsamt unserer Freiheit, daraus eine eigene Meinung zu bilden. Algorithmen arbeiten unsichtbar daran, dass bestimmte Beiträge nur noch schlecht zu finden sind.

Zensur lieg aber auch vor, wenn beispielsweise ein Bestsellerautor den Weg in die öffentlich rechtlichen Medien nicht mehr findet, wie der Ökonom Markus Krall und andere mehr, wenn Künstler wie Dieter Nuhr bedroht werden, wenn wir permanent dieselben Fachleute vorgeführt bekommen und andere diffamiert beziehungsweise ausgegrenzt werden, Amazon den Verkauf eines Buches zuerst ablehnt, das später 200.000 Menschen doch interessiert (?Corona ? Fehlalarm??, Karina Reiss und Sucharit Bhakdi). Dazu kommt eine passiv-aggressive Zensur ? das Totschweigen. Themen werden einfach nicht oder kaum behandelt (Risiken von Impfungen, Studien mit entwarnenden Ergebnissen, vollständige Statistiken und Verlaufskurven et cetera).

Desinformation

Gezielt falsch gesetzte Informationen sind nicht mehr selten, dies gilt Beispielsweise augenfällig für die Berichterstattung über die Demonstrationen, was Art und Zahl der Teilnehmer angeht. Sogar über eine angebliche Auflösung einer Veranstaltung wurde berichtet in einer namenhaften Zeitung, welche unter demselben Link später einen völlig anderen Bericht veröffentlichte. Dieser Technik kommt man momentan noch über den Abgleich mit alternativen Medien auf die Schliche oder indem man sich selbst vor Ort ein Bild macht.

Tatsachenbehauptungen

Ist Ihnen aufgefallen, wie stark betont wird, dass es sich immer um ?Fakten? handelt? Masken schützen kaum (zu Anfang), Masken sind unabdingbar (momentan), die angebliche Übersterblichkeit, der propagierte Erfolg der Maßnahmen und vieles mehr ? auch hier ist die Aggressivität, mit der andere Sichtweisen angegangen werden, beachtenswert.

Alternativlosigkeit

Das Wort der Kanzlerin hat sich inzwischen gut festgesetzt, verspricht uns Sicherheit, Klarheit, die eine und einzige Marschroute. Doch wo ist das maßvolle, verhältnismäßige Abwägen von Kosten und Nutzen verschiedener Optionen geblieben? Was war daran schlecht? Die Notwendigkeit der Corona-Tests, des Lockdowns et cetera ? es ?darf nicht bezweifelt werden?. Fragen und Zweifeln verboten.

Brunnen vergiften

Eine Quelle einer Information wird diffamiert: Hochkarätige Wissenschaftler werden als Verschwörungstheoretiker (Dr. Wolfgang Wodarg, Professor Sucharid Bhakdi et cetera.), erfahrene Praktiker verschiedener Fachgebiete mit abweichenden Meinungen als Covidioten bezeichnet (letzteres gerichtlich als keine Beleidigung bestätigt!).

Verzerrung

Wie aus dem Lehrbuch ist hier die Berichterstattung über die Corona-Demonstrationen. Wer dabei war oder alternative Medien befragt, kann sehen, dass die Leitmedien friedliche, enorm große und von unauffälligen Durchschnittsbürgern geprägte Veranstaltungen zur Unkenntlichkeit entstellen und als von gefährlichen Minderheiten (Faschisten und Verrückte) getragen abbildeten. Von Wortbeiträgen versprengter psychisch auffälliger Demo-Teilnehmer bis zu Bildausschnitten mit dominierenden Reichskriegsflaggen, sogar falsche Meldungen über die Auflösung von Veranstaltungen, die im Nachhinein ?überschrieben? wurden ? diese Methoden wecken bei vielen Menschen, die die DDR noch erlebten, schlimmste Assoziationen.

Halbwahrheiten

Zum Beispiel Übersterblichkeit: Haben Sie einmal auf der Seite des statistischen Bundesamtes die Sterberaten im Jahresverlauf angeschaut? Es gab kurze Zeiträume mit vergleichsweise geringer Übersterblichkeit, dann sogar Untersterblichkeit, insgesamt ist sie absolut durchschnittlich, also ?normal?. Hier wurde das Zeitfenster der Betrachtung manipulativ gewählt, in der Berichterstattung werden nicht die statistisch gemittelten Werte herangezogen, sondern möglichst hohe Ausreißer bei bestimmten Tageswerten.

Framing

Dies meint die Schaffung eines Deutungsrahmens durch Zuordnung positiv bzw. negativ aufgeladener Worte. Die Zweifel an Corona-Maßnahmen werden mit Attributen der Dummheit und Verantwortungslosigkeit verknüpft, die Konformität, der Gehorsam ist klug, rücksichtsvoll, verantwortungsbewusst, solidarisch et cetera. Dies wird wiederholt wie ein Slogan, bis es ?sitzt?.

Ist Ihnen aufgefallen, dass schon ganz früh das Framing der Bürgerrechtler einen festen Kanon hatte: Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger und Impfgegner.

Abgesehen davon, dass niemand sich mit Vertretern absonderlicher oder zumindest bedenklicher Annahmen über die Welt gemein machen möchte ? also Demokraten es nicht wagen, auf die Straße zu gehen, weil sie ja nicht mit ?denen? in Verbindung gebracht werden möchten: Fällt Ihnen auf, dass bereits ganz am Anfang der Proteste, die ?Impfgegner? Teil des Framings waren? Es gab damals keine Veranlassung dazu ? vom Impfstoff war ja noch gar nicht die Rede.

Das frühe Framing von impfkritischen Menschen und Wissenschaftlern, die die Risiken von Impfungen belegen können, diente dazu, künftige sachkritische Analysen von Impfrisiken im Vorwege schon in die richtige oder rechte Ecke stellen zu können. In unseren Köpfen soll verankert werden:

?Dass die Impfgegner gegen die Corona-Impfung sind, war ja klar ? sie waren ja schon von Anfang an mit den Nazis und den ganzen anderen Idioten auf der Straße unterwegs.?

Agenda Setting

Wie wirkt es bei Ihnen, dass die Leitmedien von morgens bis abends die Corona-Gefahr thematisieren? Die Häufigkeit der Meldungen, die Dramatik der Überschriften? Wer will das und was würde passieren, wenn anderen Themen wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil würde, dem wirtschaftlichen Kollaps und dessen Hintergründe zum Beispiel. Eine erdrückende Dominanz eines Themas.

Ad hominem

Ad hominem können Sie zurzeit extrem gut in Fernsehdiskussionen beobachten: Es wird nicht auf das eingebrachte Argument eingegangen, sondern auf Eigenschaften desjenigen, der es brachte (seine Moral, seine Ziele und ähnliches), diese werden dann attackiert.

Berufung auf selektierte Autoritäten

Warum eigentlich nur RKI? Es gab einmal eine Pluralität in der Forschung, Peer Review, bei dem Experten gemeinsam Schwarmintelligenz bildeten. Derzeit gibt es medial fast nur eine Instanz, der Gültigkeit und Deutungshoheit eingeräumt wird.

Glorifizierung

Ein Bundesverdienstkreuz für (Dr.?) Drosten. Ein paar Tage Beifall für die Menschen, die in Krankenhäusern ihren Dienst verrichten.

Schwarz-Weiß-Irrtum

Und was sind Sie? Covidiot oder verantwortungsvoller Maßnahmenbefürworter? Haben wir ein Killer-Virus oder ist Corona inexistent? Die Realität hat Zwischentöne, Abstufungen, Wahrscheinlichkeiten. Diese werden wegpolarisiert. Schwarz ist dumm, Weiß ist gut, Grau ist verschwunden.

Veränderung der Akzeptanzgrenze

Sportler unter Ihnen werden das kennen: Im Aufbautraining wechselt man zwischen Anspannung und Entspannung. Dieses Hochschaukeln erleben wir mit dem Wechsel von Verschärfungen und Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Akzeptanz und Toleranz steigern sich unmerklich dadurch, ein Gehorsamstraining. Wir ertragen immer mehr, weil wir daran gewöhnt werden.

Kontaktschuld

Ein Maßnahmen-Skeptiker hat mit jemandem von der AfD gesprochen? Auf einer Demonstration waren Reichsbürger? Solche Verknüpfungen werden gezielt eingesetzt, damit negativ besetzte Attribute überspringen.

Der Missbrauch der Statistik

Auch hier nur einige wenige Beispiele: Man verwendet kumulative, also durch stetige Addition im Zeitverlauf immer nur steigende Zahlen (?Infizierte? meist), ohne Genesene abzuziehen. Eine Grafik wirkt daher nach stetiger Verschlimmerung. Man nennt die absolute Zahl der ?Infizierten?, ohne die extrem gestiegene Anzahl der Testungen in Relation zu setzen. Es gab nie ein exponentielles Wachstum! Die relative Zahl bleibt konstant (um 1 Prozent), die wahrheitsgemäße Kurve läuft harmlos und unspektakulär knapp über der Null-Linie. Noch immer wird die Fehlerquote des Tests, dessen Zuverlässigkeit (Reliabilität, Validität, Spezifität, Sensitivität), nicht abgebildet. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Infektionsrate fast genau der Fehlerquote entspricht.

Noch immer findet keine saubere Trennung statt zwischen positiv Getesteten, Infizierten, Erkrankten, mit/an Covid-19 Verstorbenen. Auch eine repräsentative Stichprobe wurde bis heute nicht umgesetzt. Aus zeitlichen Verläufen werden nur Steigerungen präsentiert, Beispiel: jeden Montag eine Explosion der Zahlen, dass hier an einem Tag die Meldungen von mehreren Vortagen (Wochenende) kumulierten, bleibt unerwähnt. Die methodischen Fehler und die irreführende grafische Darstellung bilden eine für Laien kaum zu entlarvende Scheinwahrheit ab.

Es wirkt noch viel mehr auf uns

Diese Liste der Manipulationstechniken ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Liste von enormer Länge. Sie ist für mich als Psychologin der Sündenfall meiner Zunft, die eigentlich der Heilung und Aufklärung verpflichtet ist. Sie ist wie eine verdeckte Waffe, die nur dadurch, dass man sie aufdeckt, entschärft werden kann. Mit dem Wissen über diese Techniken haben Sie es in der Hand, kritischer, klarer und sachbezogen auf die Inhalte und Zusammenhänge zu schauen.

Aber vor allem ? glauben Sie dem, der die Wahrheit sucht, nicht dem, der sie gefunden hat!


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel erschien zuerst im LAUFPASS ? das Magazin für Nachdenkliche in bewegten Zeiten.

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Wie kriege ich meinen Sohn vom Bildschirm weg?

Handyentzug, Internetzugang abschalten: Wie sollen Eltern damit umgehen, wenn das Kind gamesüchtig ist?

Liebes Mamablog-Team, heute morgen bin ich schon wieder mit der Gamekonsole meines Zwölfjährigen in der Tasche ins Büro gegangen. Das kommt in letzter Zeit öfter vor. Ich bin alleinerziehend, und mein Sohn ist jeweils an zwei Tagen die Woche während drei Stunden alleine zu Hause. In dieser Zeit hat er letztlich nur eines im Sinn: Gamen. Allem voran das Ballergame«Fortnite». Wenn ich mit anderen Müttern darüberreden, zucken die meisten nur die Achseln mit Bemerkungen wie «Jungs sind eben so, dass wird sich schon wieder legen». Ich will mich aber weder damit anfreunden, dass mein Sohn so viel Zeit mit Gamen verbringt, noch mit den Inhalten dieser Spiele. Wie kann ich ihm verständlich machen, dass das auch nur zu seinem Guten ist? Pia aus Zürich

Liebe Pia, danke für Ihre Frage. Hier einige Gedanken und Erfahrungen rund ums Gamen, insbesondere auch zum nach wie vor sehr populären «Fortnite»-Spiel. Es sind schon sehr bizarre Zeiten, die wir gerade durchleben. Maskiert und mundtot hocken wir im Morgentram, die Ohren mit zigarettenstummel-ähnlichen Plastikteilen verstopft, regungslos auf ein leuchtendes, elektronisches Rechteck starrend. Draussen fährt das Leben an uns vorbei, wir horchen dem Youtube-Autoplay-Modus und schauen das nächste Video.

Raus aus der trüben Realität

In solchen Zeiten bieten sich Videogames als Alternative an. Nix wie weg von diesem komischen Corona-Leben, rein in die bunte, spannende und immer belohnende Welt der Games. Zu erwarten, dass unsere Kinder dieser jederzeit und überall bereitstehenden Einladung widerstehen und freiwillig in unsere trübe Realität zurückkommen, ist doch schon sehr viel verlangt. Liegt es nicht vielleicht an uns, zusammen mit unseren Kindern in deren Welt zu gehen? Sollten wir nicht zumindest versuchen zu verstehen, wie die Welt unserer Kinder aussieht (mehr dazu hier)?

Nein, ich war nie ein richtiger Gamer und hatte immer eine gesunde Abscheu vor «Ballergames». Bis heute habe ich es nie geschafft, stundenlang in die Computerspielewelt abzutauchen. Ich bin vielmehr fasziniert von der Faszination meiner Kinder und deshalb motiviert, diese Faszination besser zu verstehen. Games sind Orte, soziale Erlebnisse, fantastische Erlebniswelten und perfekt inszenierte Plattformen, die praktisch sämtliche menschlichen Bedürfnisse im Sekundentakt befriedigen.

Verhaltensforscher, Psychologinnen, Persuasive-Design-Entwickler und Marketingprofis sorgen dafür, dass Games wie auch «soziale Plattformen» so schnell wie möglich so süchtig wie möglich machen. Und wir Eltern sind dazu verdammt, einerseits die Kinder spielen zu lassen, andererseits sie vor den clever designten Suchtfallen zu schützen (mehr dazu hier).

Ich schlage vor, diese zugegebenermassen schwierige Herausforderung zweizuteilen und als gegenseitig bereichernder Dialog zu gestalten.

Was machst du da genau?

Von vielen Games habe ich keine Ahnung. Und das ist gut so. Denn es motiviert mich, Kindern und Jugendlichen viele Fragen zu stellen. Was ist deine Mission im Spiel? Wie lange dauert ein Spiel? Wie gewinnst du Punkte? Was gibt es für Belohnungen, und was musst du dafür machen? Wirst du auch bestraft für gewisse Taten? Spielst du alleine oder in einem Team? Was für Waffen brauchst du und warum? Musst du für diese etwas bezahlen? Was fasziniert dich am meisten beim Spiel? Wie fühlst du dich vor/während/nach dem Spiel?

Bei all diesen Fragen geschieht etwas Magisches. Das Kind fühlt sich ernst genommen und freut sich über die ungeteilte Aufmerksamkeit, die es erhält. Quasi als Dank unseres Interesses erklären und erzählen junge Gamer ihr Leben und Leiden in ihrer digitalen Parallelwelt. Und genau da wird es dann wirklich spannend.

Wo braucht es mich?

Jetzt sind wir dran, denn die letzten paar Fragen sind ja nicht mehr sogenannte «Anwenderkompetenzen», sondern es geht vielmehr darum, was das Spiel mit dem Kind macht. Jetzt hat das Kind seine Igelposition verlassen und ist bereit für eine Diskussion über die zerbrochenen Bleistifte und Lineale, die als Game-Agressionsabbau hinhalten mussten. Sobald wir Kinder und Jugendliche in ihrer Gamewelt ernst nehmen, anstatt sie mit unseren Vorurteilen zu bombardieren, entstehen wunderbar bereichernde Gespräche über Werte, Moral, Ethik bis hin zu Philosophie. Warum hast du Mühe, aufzuhören? Wieso willst du dir diese zehnfränkige «Skin» kaufen? Wie viel glaubst du, ist diese wirklich wert? Was ist das Coole am Game? Solche offene Fragen erlauben uns, den Anschluss zu finden und Einfluss zu nehmen.

Ja, tönt alles so gut wie theoretisch, hör ich Sie sagen. Selbstverständlich liegt die Erziehungsautorität nach wie vor bei uns. Handyentzug, Internetzugang abschalten, Ladekabel verstecken usw. geht für mich voll in Ordnung, um übermässigem Gamen oder Chatten ein Ende zu setzen ? solange zumindest ein konstruktiver und ehrlicher Dialog stattgefunden hat.

Dieser Artikel ist erstmals am 9. Oktober 2020 im Tages-Anzeiger erschienen

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Digital Detox Woche für Jugendliche

Handy ausschalten.

Kopf lüften. Zusammen kochen. Hexenturm besichtigen. Morgen-Yoga. Musik komponieren. Lachen. Lagerfeuer. Sternenhimmel. Wandern. Lesen. Geschichten erzählen. Hängen. Denken. Träumen. Im Heu übernachten. Entdecken. Zuhören. Atmen. Ziegen melken. Nichts machen. Zeichnen. Geniessen. Diskutieren. Zusammen lernen. Degustieren. Hinterfragen. Tanzen. Leben. Baden. Bewusst. Sein. 

WER? : Für junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahre, die Lust haben, eine Woche in einer traumhaften Umgebung und ganz ohne Handy zu geniessen.

WIE? : Individuelle An- und Abreise, idealerweise per öV bis nach Soglio, Villagio (evenutelle Mitfahrgelegenheiten können wir untereinander organisieren)

WANN? : Samstag 4. Juli bis Samstag 11 Juli 2020 (6 Übernachtungen).

WIEVIEL? : Fr. 660.? alles inklusive (Übernachtung in Wohnung, Verpflegung, Museum, Führungen, Coaching).

UND JETZT? : Sofort reservieren, falls Du Lust hast. Bitte fülle das untenstehende Formular aus, ruf mich an (079 880 89 28) oder schick mir eine E-Mail.

Minimum 5, maximum 6 Personen. Ganzer Betrag muss vor Abreise bezahlt sein. Versicherung ist Verantwortung der TeilnehmerInnen. Mehr Details per Telefon. Durchführung bei jeder Witterung. Keine Rückerstattung.

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Nach der Coronakrise die Bildschirmkrise?

Die Suchtforschung hat sich lange ausschliesslich den Konsumdrogen wie Tabak und Alkohol gewidmet. Erst seit einigen Jahren werden auch Verhaltenssüchte wie Essen, Sexualität oder Spielsucht als solche definiert und erforscht. Und seit 2013 wird die Internet Gaming Disorder auch von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) gelistet.

Eine frisch publizierte Studie vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher  Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat mittels einer Online Befragung von zwölf- bis 20 jährigen Jugendlichen der Region Zürich erforscht, wie sich der Konsum von Drogen und Bildschirmen durch den Lockdown verändert hat.

Erfreulicherweise hatte der Lockdown eine durchwegs positive, d.h. rückgängige Wirkung auf den Konsum von Alkohol, Tabak und anderen Konsumdrogen (siehe Grafik). Gemäss der Studie wurde ein 14%iger Rückgang von Alkoholkonsum verzeichnet, ein 19%iger Rückgang vom Rauchen und sogar ein über 30%iger Konsumreduktion von anderen Drogen. Die Vermutung liegt nahe, dass die durch den Lockdown drastisch reduzierten Konsumgelegenheiten für diese Veränderungen verantwortlich sind. Die nahe Zukunft wird zeigen, ob von einer nachhaltigen Veränderung ausgegangen werden kann.  

Wenig überraschend hatte die häusliche Isolation einen erheblichen Einfluss auf die Bildschirmzeit, da die Bildschirme buchstäblich zum Fenster der Welt wurden. So verzeichneten alle von der Studie erfassten Bildschirm-Nutzungen teils signifikante Zunahmen (siehe Grafik). Die tägliche Fernsehzeit stieg bei den befragten Jugendlichen um 67% von täglich 42 Minuten auf 70 Minuten. Auch beim Gamen, Chatten und Surfen wurden 40-58%ige Zunahmen registriert.

Da online Games wie auch «soziale» Plattformen von Grund auf so konzipiert sind, um uns abhängig und süchtig zu machen, ist leider zu befürchten, dass es um ein Vielfaches schwerer fallen wird, dieser Ansprung von Bildschirmzeit rückgängig zu machen.

Ein grundlegendes Verständnis über «soziale» Plattformen und Games wird für Eltern wie auch Lehrpersonen deshalb immer wichtiger. Dabei geht es weniger darum, die Spiele spielen oder die Plattformen flink benutzen zu können, sondern viel mehr um das Verständnis, was unter der Benutzeroberfläche abläuft. Belohnungssysteme, visuelle, auditive und psychologische Tricks dieser digitalen Medien erkennen zu können wird deshalb immer wichtiger und eigentlicher Kern einer effektiven und nachhaltigen Mediensuchtprävention.

Die komplette Studie "Wie erlebten Jugendliche den Corona-Lockdown? Ergebnisse einer Befragung im Kanton Zürich" vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der ZHAW kann hier runtergeladen werden.

Nach der Coronakrise die Bildschirmkrise? Read More »

Gamer Lexikon

Gamer-Lexikon für Lehrpersonen

Mit der ständig steigenden Zeit, die Schülerinnen und Schüler mit Gamen verbringen, steigt auch die sprachliche Kluft zwischen Lehrpersonen und Jugendlichen.

Was meinen die Jugendlichen, wenn sie von jailbreaken reden, wenn sie grinden wollen oder sich als Noobs bezeichnen?

Mit diesem kleinen Gamer-Lexikon finden Sie als Lehrperson oder Eltern wieder Anschluss und können nicht nur mitreden, sondern kreative und konstruktive Fragen über die Games stellen. Viel Spass!

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Digitale Kommunikations-Beratung

Die radikale Umstellung auf Schulunterricht via digitale Plattformen ist eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten.

Damit Bildschirme nicht zu Trennscheiben werden, biete ich ab sofort digitale Kommunikations-Beratung für Schüler/Innen, Lehrpersonen wie auch Eltern an:

Schüler/Innen:

  • Unterstützung bei der Arbeitsplanung und Zeiteinteilung (Hausaufgaben, Spass, Spiel, Recherchen, Bildschirmzeit, Familie etc.)
  • Unterstützung beim Medienkonsum und der Meinungsbildung rund um die COVID-19 Krise

Lehrpersonen:

  • Kommunikations-Coaching für den digitalen Unterricht (was ist jetzt anders und wie kann ich davon profitieren?)
  • Anwendungs-Kompetenz Coaching für Video-Konferenzen, kollaborative Arbeiten via digitale Plattformen, Erstellen von Video-clips usw.

Parents:

  • Unterstützung bei der Medienerziehung (Bildschirm Regeln aushandeln, erstellen, einhalten usw.)
  • Unterstützung zur Schlichtung von Konfliktsituationen im Zusammenhang mit Medienkonsum
  • Wieviel (gamen, Social Media) ist zuviel? Um was geht es in diesem Game und was sind die Suchtgefahren? Diskussion mit oder ohne Kind

Und so geht?s:

  • Beratungen zwischen 7h und 19h per Telefon oder Zoom Videokonferenz
  • Beratungen an Wochenenden oder ausserhalb der angegebenen Zeiten auf Anfrage
  • Kosten : Fr. 40.?pro 20 Minuten, zahlbar via Twint oder Rechnung.

Die digitale Kommunikations-Beratung ist eine konkrete Hilfestellung für die Herausforderungen von Home-office und Home-schooling. Die Beratung ist weder eine Krisenintervention noch eine Therapie, sondern eine praxisbezogene und pragmatische Hilfestellung, sowohl für Anwendungskompetenzen als auch zwischenmenschliche Kommunikation.

Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.

Beat Richert, Medienkompetenz und Datenernährungs-Berater

beat (at) richert (dot) com / 079 880 89 28

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Denkst Du noch oder wirst schon gelenkt?

Seit mehreren Tagen mache ich eine Corona-Diät, d.h. bestmögliches Ignorieren vom Mainstream Medien Hype zum Thema. Da dies als digitaler Stadtbewohner unmöglich ist, bin ich zwangsläufig diesem infernalen Angstlärm aussetzt. Das Hauptargument der Angst war bisher immer der exponentielle Verlauf der COVID-19 Ansteckungen. Tatsache ist, dass wir Menschen jämmerlich Mühe haben, exponentiell zu denken. Ganz einfach deshalb, weil es die letzten dreihunderttausend Jahre viel nützlicher war, linear zu denken. Das Doppelte an Beeren pflücken machte keinen Sinn, weil es doppelt so lange dauerte und es den Kühlschrank eh noch nicht gab. Und so ist unser Gehirn auf lineares Denken vorprogrammiert.

Hier eine kleine Denksportaufgabe zur Prüfung deines exponentiellen Vorstellungsvermögen: Nimm ein A4 Kopierpapierblatt und falte es in der Mitte, danach wieder in der Mitte usw.. Wie dick wird das Papier sein, nachdem es fünfzig Mal gefaltet wurde? 100 Meter? 1 Kilometer dick? Oder sogar fünfzig Kilometer dick? Die richtige Antwort lautet 100 Millionen Kilometer, was ungefähr der Distanz zwischen Erde und Sonne entspricht. Dass wir Wissenslücken automatisch mit Angst füllen wissen wir schon aus unserer eigenen Schul[prüfungs]zeit. Verbinden wir nun unser faktisch nicht vorhandenes Verständnis des exponentiellen Wachstums mit einem noch nie dagewesenen Medienlärm und wochenlangem Hausarrest für alle, dann ergibt sich daraus die perfekte Angstbombe.

Hier eine Grafik des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die die Grippen-Saisons zwischen 2013 und 2017 visualisieren.

Klar ersichtlich ist das exponentielle Wachstum am Anfang der Grippewelle. Auf dieses Wachstum folgt dann eine genauso exponentielle Abnahme als fast symmetrische Spiegelung. Dies geschieht Jahr für Jahr, ohne Medien-Hype, social distancing, geschweige denn Lockdown unserer Volkswirtschaft.

Die aktuellen Zahlen (Quelle: BAG) der gemeldeten COVID-19 Fälle in der Schweiz sehen so aus (Stand 26. März 2020) und ähneln einer zu erwartenden Kurve.

Ergänzt man die aktuellen Zahlen mit der ursprünglich vorhergesagten, exponentiellen Verbreitung des Virus, verfällt die reelle Entwicklung zu einer flachen Linie:

Die wichtigen und richtigen Fragen, die sich aus dieser Situation ergeben: Warum gehen tausende von hochgeschulten Gesundheitsfachpersonen von einer anhaltenden, exponentiellen Wachstum des COVID-19 Virus aus? Waren sie alle von der kollektiven Angst befallen oder wissen sie etwas, das die Öffentlichkeit noch nicht weiss? Warum leisten wir uns einen landesweiten Lockdown, wenn die allermeisten Opfer des Corona Virus über achtzig Jahre alt sind und praktisch ausnahmslos bereits krank waren? Und die wichtigste Frage überhaupt: wie werden demokratische Grundwerte diese Ausnahmesituation überleben in Zeiten wo ein Land nach den anderen Kriegsrechten reaktiviert. Gegen einen lang bekannten Virus, der sich dazu noch weigert, exponentiell zu wachsen.

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Medien im Coronafieber

Eigentlich wollte ich mich draussen halten, kann mich nach dem niveaulosen Absacken unserer Politik-Kultur aber nicht zurückhalten, diese Zeilen zu schreiben.

Der Reihe nach:

  • Herr Roger Köppel, international anerkannter Journalist und Publizist sowie SVP Nationalrat argumentiert faktisch korrekt via sein persönliches Twitter Account: «Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga behauptet irreführend, wie alle seien gleichermassen vom Virus ?betroffen?. Tatsache ist: Bedroht ist die sehr kleine, aber wichtige Minderheit alter und kranker Menschen. Die müssen wir abschirmen, nicht alle einsperren… ». Laut Statistik des Italienischen Gesundheitsministeriums sind die Corona Opfer im Durchschnitt 81 Jahre alt und grösstenteils bereits durch andere Krankheiten angeschlagen.
  • Einige Parteikollegen, allen voran Herr Michael Frauchiger, gelernter Sanitärmonteur und SVP-Politiker, sehen in Herrn Köppels faktischer Argumentation ein gravierender Mangel an Solidarität und twittert unverblühmt : «@KoeppelRoger mach eus allne en gfalle und heb eifacht de latz! Wen Begriffsch es, dass JEDI PARTEI (inkl. eusere, d’@svpch) IM LAND HINDEREM BUNDESRAT STAHT? Hesch es Brätt vor de fresse oder isch es würkli nur Ignoranz?!. En aständige SVPler weiss was #Solidarität isch, du nid!»
  • TA Medien, das Medienunternehmen mit der grössten Meinungsmacht der Schweiz, nützt die Situation und veröffentlicht auf der online Ausgabe des Tages-Anzeigers einen Artikel mit der clickbait Schlagzeile «En aständige SVPler weiss, was #Solidarität isch, du nid!». Die Narration des Artikels suggeriert, dass die Homosexualität und der frühe Tod des Vaters und Grossvaters von Herrn Frauchiger ihn bemutigt und quasi berechtigt, seiner launischen und respektlosen Meinung freien Lauf zu lassen.

Herr Frauchiger scheint die grundsätzliche Aufgabe eines guten Journalisten nicht verstanden zu haben: faktische Argumentation und Wahrheitssuche. Dieses Leitmotiv gilt übrigens auch für gute Politiker. Die Tatsache, dass sich Medien als vierte Staatsmacht einspannen lassen und die politische Diskussionskultur aktiv schwächen, scheint mir noch viel weniger zielführend. OK, da muss ich fairerweise noch hinzufügen, dass die SVP mit ihren Wahlkampagnen genau diese respektvolle Diskussionskultur seit Jahren in den Arsch tritt. Nutzen wir die Corona Chance, um sachlich und intelligent eine Lösung finden. Blinde Solidarität scheint mir dabei wenig zielführend.

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