Studen ist ein 3500 Seelen Dorf im Berner Seeland und wird von diesen acht weissen Männern regiert.

Diese Gemeinderäte haben soeben beschlossen, dass Kinder unter 14 Jahren zwischen 22h und 6h obligatorisch zu Hause sein müssen. Obwohl die Frage, was ein Kind nach 22 Uhr nachts und ohne elterliche Begleitung draussen macht, durchaus berechtigt scheint, stellt dies ein höchst fragwürdiger Eingriff in die Privatsphäre und die individuelle Freiheit dar.
Spätestens seit dem «bleiben sie zu Hause» Mantra während der COVID19 Pandemie wissen wir, dass der Hausarrest die Bildschirmzeit der Kinder massiv steigen liess. Sowohl Fernsehzeit als auch die Nutzung von Games und «sozialen» Medien sind bei Kindern und Jugendlichen während der Pandemie zwischen 40-67 Prozent gestiegen.
Eine viel sinnvollere und nachhaltige Gesundheitsförderung der Kinder und Jugendlichen von Studen und anderswo wäre eine ähnlich klare Regel für die Welt drinnen, vor dem Bildschirm. Die grenzenlosen Risiken eines unkontrollierten Bildschirmkonsums sind unvergleichbar gefährlicher für die psychische und physische Entwicklung der Kinder. Währenddem wir Kinder zu Hause einschliessen, machen bereits im Kindergarten solche Videos die Runde. Kinder in die eigenen vier Wände einzuschliessen, ohne gleichzeitig mindestens einen ebenbürtigen Schutz für die virtuelle Welt zu gewährleisten, könnte sich als ein fataler Fehlentscheid entpuppen.
Lieber Gemeinderat, liebe EinwohnerInnen von Studen, gerne bin ich bereit, mit euch sinnvolle Regeln für die andere, digitale, und gefährlichere Welt eurer Kinder zu diskutieren.