Kunst

Sünden-Entsorgestelle

Die begehbare Kunstinstallation wurde als Sünden-Entsorgestelle am Zürcher Theaterspektakel 2019 ur-ausgestellt.

Entstehung: Als ich nach 15 Jahren Nordamerika zurück in die Schweiz kam, war ich fasziniert vom samstäglichen Ritual vieler SchweizerInnen. Sie fahren mit ihren vollgestopften Autos in den lokalen „Entsorgungspark“, stehen fromm in Kolonne und werden von netten Türsteher reingewunken, werfen ihren Konsumschrott sauber getrennt in die entsprechenden Mulden, zahlen je nach Schrott und Volumen anständig Entsorgungs-Gebühr und fahren fröhlich wieder nach Hause, weil sie etwas Gutes für die Umwelt getan haben.

Dieses erstaunliche Ritual, das mir viel mehr Überkonsum-Ablasshandel als nachhaltiges Recycling schien, wollte ich noch effizienter gestalten. Für meine Kunstinstallation hat mir die Stadt Zürich einen ikonischen, sechseckigen Glas Recycling Container kostenlos zur Verfügung gestellt. Diesen baute ich mit Hilfe meines Bruders in eine begehbare Sünden-Entsorgestelle um. Somit war es ab sofort möglich, den durch das Entsorgen verdrängte Gang in die Kirche beim Recyclen zu integrieren. Nach Alu, Karton, Batterien und Grünglas noch schnell die Sünden zu entsorgen.

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EntSorgeStelle

Durch meine Kunstaktion realisierte ich, wie stark der Begriff Sünde mit Religion verbunden ist. Um die Kunstinstallation einerseits von dieser Verbindung zu lösen und andererseits auf die aktuelle Lage während der COVID-19 Pandemie einzugehen, wurde aus der Sünden-Entsorgestelle ganz einfach die EntSorgeStelle. In Zusammenarbeit mit der Stadt Luzern, sowie der Katholischen und Reformierten Kirche der Stadt Luzern wurde die EntSorgeStelle während der Passionszeit im Februar und März 2021 vor dem Haupteingang der Luzerner Hofkirche installiert.

Einige Videos zur Entsorgestelle :

Podcast

Impressionen der beiden Ausstellungen