Ab dem neuen Schuljahr im September 2018 gilt in Frankreichs Schulen ein allgemeines Handy Verbot. Steigende Probleme mit Smartphone Abhängigkeit, Cyberbulling und Konzentrationsschwächen haben die französische Regierung zu diesem drastischen Schritt bewogen.
Leider kommt ein landesweites Verbot von Smartphones an Schulen einer Zensur gleich und die Geschichte lehrt uns, dass eine Zensur noch nie eine nachhaltige Lösung zu einem gesellschaftlichen Problem war. Ein Verbot wirkt für Jugendliche als zusätzlicher Anreiz und ist aus Suchtpräventions-Sicht nicht mehr als eine Symptombekämpfung.
Unter anderem durch Smartphone Fotos von US Soldaten flog der Folterskandal im irakischen Gefängnis Abu-Ghuraib auf, wo irakische Insassen durch das US Militär misshandelt und gefoltert wurden. Der damalige US Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat als erster Schritt zur Problemlösung ein sofortiges Verbot von Smartphones und Kameras erlassen!
Viel nachhaltiger als ein Verbot von Smartphones ist deshalb eine Medienerziehung und eine konsequente Förderung von Medienkompetenz und zwar sowohl für Schulleitung, Lehrpersonen, Schüler wie auch Eltern. Sich über die Chancen und Risiken von digitalen Medien schon von früh auf bewusst zu sein und sich mit dem Thema durch Medienkompetenz Lerneinheiten spezifisch auf dem letzten Stand zu halten scheint mir die mit Abstand beste Lösung zu dieser rasant steigenden Herausforderung. «Digital Detox» Wochenende oder sogar Wochen sind dabei eine sinnvolle Taktik, um uns unter anderem das nötige kritische Denken gegenüber unserem eigenen Medienkonsum anzueignen.